Direktzugang für Physiotherapeuten I Interview mit Rob
Wann und wo hast Du Dein Studium absolviert?
In Heerlen, Hogeschool Zuyd
Wo hast Du damals (2006) gearbeitet, wo arbeitest Du jetzt?
Fysiotherapiepraktijk Snijders Stein
Was sind aus Deiner Sicht positive Aspekte des Direktzugangs der Physiotherapie?
Der Patient ist schneller dort, wo er hingehört. Scheinbar differenzieren Patienten selbst sehr gut
zu wem sie müssen.
Was sind aus Deiner Sicht mögliche negative Effekte des Direktzugangs der Physiotherapie? Es
gibt keine oder kaum welche, auch frische Absolventen wissen gut, wie sie handeln müssen, vorausgesetzt sie screenen gut und handeln nach dem BIG Gesetz. Wenn man etwas nicht weiß darf man
nicht behandeln (unbekannt, unfähig, unbefugt)
Wie hast Du den Aufwand der Nachschulung 2006 erfahren bzgl. workload, Aufwand und Niveau? Ich war für diesen Kurs selbst
Dozent und das Feedback in den Evaluationskursen war sehr positiv. Trotz der Verpflichtung, in den Niederlanden, diese Kurse absolvieren zu müssen
Was wurde in der Nachschulung gelehrt?
Der Prozess des adäquaten Screenings.
Hast Du Dich nach der Nachschulung sicher gefühlt zu "screenen"
Ja jeder kann screenen, vorausgesetzt, dass man sich an die
Regeln des BIG Gesetzes hält.
Hast Du nach der Einführung des Direktzugangs Änderungen im Gesundheitssystem wahrgenommen und wenn ja: welche waren das?
Viel effektiveres Arbeiten, Vereinfachung für Patienten, die Hausärzte reagieren positiv, es gibt keine unnötigen Kontakte mit Überweisungen.
Wie haben die Patienten auf die Möglichkeit des Direktzugangs reagiert? Wie tun sie es nun, 15 Jahre später?
Für viele ältere Patienten ist es noch
schwierig. Vor allem die jüngeren mit Rezidiven machen gerne Gebrauch vom Direktzugang. Es fällt auf, das vor allem Patienten mit unkomplizierten Gesundheitsproblemen den Direktzugang nutzen
(meist Sportler).
Könntest Du Dir vorstellen ohne Direktzugang zu arbeiten?
Nein, er ist vollständig in die
Physiotherapie integriert.
Wie ist die interdisziplinäre Kommunikation mit anderen Heilmittelerbringern insbesondere mit Ärzten (organisatorisch und persönlich).
Gut, jedoch kommt dieser nicht von selbst. Man muss hart daran arbeiten, sich gegenseitig über die Schulter schauen und die Arbeit des anderen respektieren.
"Rob, vielen Dank für das Interview"
(Das
Interview führte Linda, auf niederländisch, "Danke Linda")
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